Platin: Die unterschätzte Chance am Rohstoffmarkt

Platin ist seit Jahrhunderten ein begehrtes Edelmetall – doch im Vergleich zu Gold oder Silber fristet es bei vielen Investoren ein Schattendasein. Das könnte sich bald ändern. In den letzten Monaten hat der Platinpreis deutlich angezogen – ein Signal, das auf eine potenziell starke Investmentchance hinweist. Was steckt hinter dem jüngsten Kursanstieg? Wie sieht das Angebots- und Nachfrageverhältnis aus? Und wohin könnte sich der Preis entwickeln?

Platin: Edelmetall mit Industriepower

Platin (Symbol: Pt) ist nicht nur ein seltenes Edelmetall, sondern auch ein strategischer Rohstoff. Es kommt in zahlreichen industriellen Anwendungen zum Einsatz – allen voran in der Automobilindustrie (Katalysatoren), in der Chemie-, Elektro- und Schmuckbranche sowie zunehmend auch im Bereich der Wasserstofftechnologie, etwa bei Brennstoffzellen.

Der industrielle Nutzen verleiht dem Metall eine Doppelfunktion: Es ist sowohl „Wertaufbewahrungsmittel“ wie Gold als auch ein konjunkturabhängiger Rohstoff – mit entsprechendem Potenzial für Preisschwankungen, aber auch für deutliche Anstiege.

Kursentwicklung: Warum ist Platin zuletzt gestiegen?

Der Preis für Platin hat in den letzten Monaten deutlich zugelegt. Im Frühjahr 2025 kletterte der Kurs auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Gründe für diesen Anstieg sind unter anderem:

  • Engpässe auf der Angebotsseite: Südafrika, das über 70 % der weltweiten Platinproduktion stellt, kämpft weiterhin mit strukturellen Problemen. Häufige Stromausfälle, politische Unsicherheiten und logistische Herausforderungen sorgen für Produktionsausfälle.
  • Robuste Nachfrage: Die weltweite Nachfrage, insbesondere aus China und Indien, hat angezogen. In der Automobilindustrie ersetzt Platin zunehmend das teurere Palladium in Benzinmotoren. Gleichzeitig steigt der Bedarf aus der Wasserstoffwirtschaft.
  • Investmentinteresse wächst: In Zeiten geopolitischer Unsicherheit und Inflationssorgen entdecken institutionelle Investoren Platin zunehmend als Beimischung im Edelmetallportfolio. ETF-Zuflüsse und spekulative Positionierungen haben zugenommen.

Angebot und Nachfrage: Ein fragiles Gleichgewicht

Laut aktuellen Berichten liegt das weltweite Platinangebot bereits seit Jahren unter dem Niveau der Gesamtnachfrage. Die Versorgungslücke wird bislang teilweise durch Lagerbestände geschlossen – doch diese Reserven schrumpfen.

Angebotsseite:

  • Südafrika bleibt der Schlüsselproduzent – jedoch mit strukturellen Herausforderungen.
  • Russland ist ein weiterer wichtiger Player, doch geopolitische Sanktionen erschweren den Export.
  • Neue Platinminenprojekte sind selten und benötigen Jahre zur Entwicklung.

Nachfrageseite:

  • Automobilindustrie: Mit der wachsenden Zahl an Hybridfahrzeugen und der Umrüstung von Palladium auf Platin steigt der Bedarf.
  • Wasserstoffsektor: Platin ist entscheidend für Elektrolyseure und Brennstoffzellen – zwei Schlüsselkomponenten der Energiewende.
  • Schmuck- und Investmentnachfrage: Besonders in Asien erfreut sich Platin steigender Beliebtheit als Wertanlage.

Wie geht es weiter mit dem Platinpreis?

Analysten sehen in Platin ein deutliches Nachholpotenzial – besonders im Vergleich zu Gold und Palladium. Während Gold auf Rekordniveaus notiert, befindet sich Platin trotz der jüngsten Rally noch immer weit unter seinen Höchstständen aus der Vergangenheit.

Kurzfristiger Ausblick:

Wenn die Angebotslage in Südafrika weiter angespannt bleibt und die Nachfrage aus Asien sowie der Wasserstofftechnologie steigt, sind weitere Preissteigerungen wahrscheinlich.

Langfristige Perspektive:

Platin könnte in den kommenden Jahren stark profitieren – vor allem dann, wenn die weltweiten Investitionen in Wasserstofftechnologie zunehmen und Platin dadurch als strategischer Rohstoff neu bewertet wird.


Fazit: Platin als Investment – ein Blick lohnt sich

Platin vereint die Eigenschaften eines Edelmetalls mit industrieller Relevanz. Die Kombination aus Angebotsengpässen, steigender Nachfrage und einem vergleichsweise niedrigen Kursniveau eröffnet Investoren eine interessante Einstiegsmöglichkeit. Wer langfristig denkt und ein ausgewogenes Rohstoffportfolio anstrebt, sollte Platin nicht länger ignorieren. Die Chance ist da – jetzt gilt es, sie zu nutzen.

Gold vor der Korrektur? Warum jetzt Vorsicht geboten ist

Gold hat in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt. Rekordhohe Notierungen, ausgelöst durch geopolitische Unsicherheiten, Inflation und das schwächer werdende Vertrauen in Fiat-Währungen, haben den Preis des Edelmetalls auf neue Höhen getrieben. Doch nicht alles spricht dafür, dass dieser Aufwärtstrend ungebremst weitergeht – im Gegenteil: Es gibt derzeit mehrere Hinweise darauf, dass eine Korrektur bevorstehen könnte.

Saisonalität: Der Mai ist traditionell schwach

Ein Blick auf die saisonale Entwicklung zeigt, dass der Mai historisch gesehen nicht zu den stärkeren Monaten für Gold zählt. Viele Investoren ziehen sich in dieser Phase des Jahres zurück, Gewinne werden mitgenommen und das Interesse an Rohstoffen nimmt oft ab. Dies allein ist kein Grund zur Panik, aber in Kombination mit anderen Faktoren ergibt sich ein Bild, das zur Vorsicht mahnt.

CoT-Daten: Positionierung spricht für Rücksetzer

Auch die aktuellen CoT-Daten (Commitments of Traders) stützen die Korrektur-These. Die spekulativen Long-Positionen am Terminmarkt sind derzeit ungewöhnlich hoch – ein klassisches Zeichen dafür, dass der Markt überhitzt sein könnte. Wenn zu viele Marktteilnehmer bereits auf steigende Kurse setzen, steigt das Risiko einer Gegenbewegung erheblich. Eine Bereinigung dieser Überhitzung wäre nicht nur gesund, sondern auch typisch für den Goldmarkt.

Technisch überkauft?

Technische Indikatoren wie der RSI (Relative Strength Index) deuten ebenfalls auf einen überkauften Zustand hin. Kurzfristig orientierte Trader könnten deshalb eher Gewinne realisieren als neue Positionen aufzubauen – ein weiterer Faktor, der kurzfristigen Verkaufsdruck erzeugen könnte.

Wie extrem der Anstieg wirklich war, zeigt nachfolgender „Indikator“. Das unterste Feld ist hierbei relevant. Es handelt sich um eine Eigenentwicklung und zeigt Extremsituationen an. Die orange Marke wird aktuell extrem übertroffen, was zuvor stets ein guter Gradmesser für Goldhochs war.

Ausnahme: Der Systembruch

Allerdings gibt es auch ein Szenario, in dem alle diese Signale hinfällig werden könnten: Sollte das Vertrauen in das bestehende Finanz- und Währungssystem nachhaltig erschüttert werden – sei es durch eine eskalierende geopolitische Krise, eine plötzliche Entwertung von Währungen oder massive Eingriffe von Notenbanken – dann könnte Gold seinen Aufwärtstrend sogar beschleunigen. In einem solchen Umfeld wäre Gold nicht mehr nur ein Investment, sondern eine Zuflucht.

Fazit

Die Zeichen stehen derzeit auf Korrektur. Wer in Gold investiert ist, sollte das aktuelle Umfeld genau beobachten und nicht überrascht sein, wenn in den kommenden Wochen Gewinnmitnahmen einsetzen. Gleichzeitig bleibt Gold langfristig interessant – besonders für jene, die davon ausgehen, dass das bestehende System an seine Grenzen kommt. In diesem Fall bleibt Gold das ultimative Absicherungsinstrument.

Gold als Safe Haven

Vermutlich hat es jeder Leser mit bekommen, der Aktienmarkt erlebte in den vergangenen Tagen einen extremen Abverkauf. Unangefochtener Gewinner dieses Rankings – der Nikkei. Hier wurde gar der bisher größte Tagesverlust verzeichnet. Auch die Kryptos kamen ordentlich unter die Räder und können sich nicht als krisensicher beweisen. Aktien wie Procter & Gable und Altria funktionieren hier deutlich besser und können sogar neue Hochs verzeichnen.

War dies alles unvorhersehbar? Mit Nichten! Bereits vor 2-3 Monaten konnte man erste Anzeichen für dieses Abverkaufsrisiko erkennen. Das Sentiment war extrem überkauft und die Marktbreite fehlte vollständig. Hinzu kamen historisch hohe fundamentale Überbewertungen, so wie das Shiller KGV oder ähnliche. Zum Absturz kam es am Ende Aufgrund schlechter US-Arbeitsmarktdaten und einem Auflösen der Yen-Carry-Trades, weswegen es auch die Börse in Tokio besonders schlimm erwischte. Nun wird es für die Marktteilnehmer immer Deutlicher – die nächste Rezession steht längst vor der Tür und dürfte nur noch einige Monate in der Zukunft liegen. Die Fed wird deswegen reagieren müssen und die Leitzinsen senken. Ab dann wird es besonders spannend und die Rezession könnte starten.

Doch was macht Gold in solchen Zeiten? Gold funktioniert noch immer als Krisenschutz, wie man an den vergangenen Tagen eindrucksvoll sehen konnte. Gold hat gar ein neues Hoch in diesem Umfeld markiert und dennoch könnte es kurzfristig nochmals ungemütlich für das Krisenmetall werden. Eine Korrektur deutet sich an. Nachstehend ein Indikator, welcher mit Hilfe der CoT-Daten berechnet wird.

Kommt der Indikator bei 1 an, so deutet dies häufig auf eine Korrektur hin. Besonders gut funktioniert dieser bei Silber, welches aktuell wirklich in einer Korrektur steckt.  Über Käufe sollte man erst wieder nachdenken, wenn der Indikator Nahe 0 steht. Gold dürfte von dieser Begebenheit nicht unbeeinflusst bleiben, auch hier droht eine Korrektur und zwar sobald sich die Standardmärkte wieder etwas erholen. Erst mit dem Einsetzen der Rezession wird es zu einem erneuten Erwachen von Gold kommen und den nächsten Superzyklus der Edelmetalle starten. Vermutlich nach den Wahlen, also in einigen Monaten.