Bargeld in Deutschland: Noch beliebt – aber der Wandel ist spürbar

Die Deutschen lieben ihr Bargeld. Doch in den letzten Jahren hat sich die Art, wie wir bezahlen, deutlich verändert. Digitale Zahlungsmethoden wie Karte, Smartphone oder Onlineüberweisung holen stark auf – und Bargeld verliert langsam, aber stetig an Bedeutung. Gerade vor dem Hintergrund der Einführung des Digitalen Euro lohnt ein Blick auf aktuelle Zahlen.

Von 2010 bis heute: Der Wandel in Zahlen

Laut den regelmäßig veröffentlichten Zahlungsverhaltensstudien der Deutschen Bundesbank ergibt sich ein klarer Trend:

JahrAnteil Bargeld an Transaktionen (nach Anzahl)Anteil Bargeld am Umsatz (nach Wert)
2010ca. 82 %ca. 60 %
2014ca. 79 %ca. 53 %
2017ca. 74 %ca. 48 %
2020ca. 60 %ca. 30 %
2023ca. 58 %ca. 29 %
Bargeldverwendung im Zeitablauf

Was bedeutet das?
Bargeld wird immer noch am häufigsten verwendet, besonders für kleine Beträge im Alltag – aber der Umsatzanteil ist drastisch gesunken. Größere Einkäufe werden immer häufiger per Karte oder digital abgewickelt.

Gründe für den Rückgang

1. Digitalisierung & Bequemlichkeit:
Kontaktloses Bezahlen mit Karte oder Smartphone wird als schneller und hygienischer empfunden – besonders seit der Corona-Pandemie.

2. Neue Angebote:
Viele Händler, selbst kleine Läden, bieten mittlerweile digitale Zahlungsmethoden an – früher war das oft nicht der Fall.

3. Online-Handel:
Immer mehr Einkäufe finden im Internet statt – und dort spielt Bargeld keine Rolle.

Warum Bargeld dennoch wichtig bleibt

Trotz rückläufiger Nutzung bleibt Bargeld für viele ein Symbol von Freiheit, Kontrolle und Anonymität. Laut Bundesbank wollen über 90 % der Menschen, dass Bargeld als Zahlungsmittel erhalten bleibt.

Außerdem nutzen viele das Bargeldbewusstsein auch zur besseren Ausgabenkontrolle – wer bar bezahlt, merkt eher, wie viel er tatsächlich ausgibt.

Fazit

Der Abschied vom Bargeld ist längst nicht beschlossen – aber der Trend zur digitalen Bezahlung ist klar erkennbar. Dennoch wird Bargeld in Deutschland noch lange eine wichtige Rolle spielen – besonders in ländlichen Regionen und im Alltag vieler Menschen. Es ist daher keine Frage von entweder oder, sondern eher ein Nebeneinander zweier Welten.

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